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Die Schleie

Die Schleie, lateinisch Tinca tinca, gehört zur Familie der Cypriniden, also der Karpfenartigen. Sie ist unter anderem auch unter den Namen Schlei oder Schuster bekannt. Ihren Namen verdankt die Schleie ihrer schleimigen Oberfläche, die über einer sehr ledernen Haut liegt. In diese sind unzählige kleine Schuppen eingelassen.

Lebensweise der Schleie

Die Schleie ist ein Grundfisch, der sowohl in langsam fließenden Gewässern als auch in stehenden Gewässern beheimatet ist. Es sollte jedoch ein weicher Bodengrund vorhanden sein. Gerne hält sich dieser Fisch auch in flachen, krautreichen und warmen Seen auf. Da die Schleie ein nachtaktiver Fisch ist, hält sie sich tagsüber bevorzugt am Bodengrund auf.

Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den gesamten europäischen Bereich. Sogar in den gemäßigten Zonen Asiens ist dieser Fisch beheimatet. Ausnahme im europäischen Bereich bilden Nordskandinavien, Griechenland und Schottland. Im Norden Deutschlands kann sich ihr Vorkommen auch schon mal bis in die Brackwasserbereiche der Ostsee erstrecken.

Die Schleie verfügt zudem über eine hohe Resistenz gegenüber sauerstoffarmem und moorastigen, also leicht saurem Wasser. Dieser Fisch verträgt aber nicht nur sauerstoffarmes Wasser, auch hohen PH- Werten gegenüber ist er unempfindlich. In den Sommermonaten hält sich die Schleie sogar gerne mal in abgestandenen Gewässern auf.

Eine Besonderheit der Schleie ist die Tatsache, dass sie in der Lage ist, sich in eine Art Kälte- oder Hitzestarre zu versetzen, somit kann dieser Fisch auch kurze Perioden extremen Sauerstoffmangels gut überstehen. Die Hitzestarre hilft ihr im Sommer den Sauerstoffmangel zu überbrücken, im Winter graben sich diese Fische in den schlammigen Bodengrund ein und fallen hier dann, kommt es zu einer Unterversorgung an Sauerstoff, in die Kältestarre.

In punkto Nahrung ist die Schleie eher ein genügsamer Fisch. Sie bevorzugt in erster Linie Kleinlebewesen, also Kleinkrebse, Zuckmücken Schnecken und Muscheln, aber auch Schlammröhrenwürmer und Köcherfliegenlarven. Ebenfalls auf dem Speiseplan der Schleie steht auch hin und wieder schon mal Algenaufwuchs.

Fortpflanzung der Schleie

Die Laichzeit der Schleie liegt in den Monaten zwischen April und Juni, wenn die Wassertemperaturen bei mindestens 18 Grad liegen. Diese Temperaturen sind für die Schleie wichtig, da erst ab diesem Temperaturbereich auch die Laichbereitschaft eintritt. Zu Beginn der Laichzeit schleißen sich die Schleien in Schwärmen zusammen und suchen nach dem optimalen Laichplatz. Zum Zwecke des Ablaichens werden bevorzugt flache, von Sonne und Licht durchflutete Stellen im Uferbereich aufgesucht. Diese sollten jedoch einen dichten Unterwasserpflanzenwuchs aufweisen. Während des Laichaktes geben die Weibchen zwischen 300.000 und 600.00 klebrige Eier ab, die quasi an die Blätter der Wasserpflanzen geklebt werden. Das Männchen besamt dann die Eier. Die Eiablage erstreckt sich insgesamt über einen Zeitraum von bis zu 2 Monaten, erfolgt also nach und nach.

Bereits nach vier bis fünf Tagen schlüpfen die Larven der Schleien. Diese heften sich dann in der ersten Zeit mittels so genannter Klebedrüsen an die Blätter der Pflanzen, an denen bereits die Eier klebten. Hier bleiben sie nun so lange, bis sie ihren Dottersack, der in den ersten Tagen als Nahrungsquelle dient, vollständig aufgezehrt haben, erst dann schwimmen die kleinen Larven frei und ernähren sich überwiegend von Infusorien und Plankton.

Die Schleie ist ein äußerst langsam wachsender Fisch. So hat die Schleie denn mit drei Jahren gerade mal eine Größe zwischen 20 und 30 Zentimeter erreicht und bringt ein Gewicht von lediglich 200 bis 300 Gramm auf die Waage. Ihre Geschlechtsreife erreicht die Schleie mit etwa vier Jahren. Eine Problematik bei den Schleien stellt allerdings die Tatsache dar, dass die Schleie sehr stark zur Verbuttung neigt. Das bedeutet, es kommt bei den Schleien immer häufiger zu einer Massenentwicklung, welche wiederum zur Folge hat, dass die Individualgröße stagniert. So sind denn viele dieser Fische beim Eintreten ihrer Geschlechtsreife oftmals nicht mehr als 15 Zentimeter groß und wachsen auch nicht mehr deutlich weiter.

Körperbau der Schleie

Die Grundfärbung der Schleie ist olivfarben bis dunkeloliv, die Flanken sind meist grünlich und von einem messingfarbenen Schimmer durchzogen. Der Bauch hingegen weist eine gelbliche Färbung aus, die von Tier zu Tier unterschiedlich intensiv sein kann. Auffallendes Merkmal bei der Schleie ist ihr sehr hoch angesetzter Schwanzstiel, der in einer gerade abschließenden Schwanzflosse endet. Eine Fettflosse hat dieser Fisch jedoch nicht. Das Maul der Schleie ist endständig und mit zwei kurzen Barteln versehen. Die Schleie ist in der Lage, ihr Maul vorzustülpen. Zwar ist der Körper nur mäßig gestreckt und wirkt daher ein wenig gedrungen, aber trotzdem kräftig. Die Iris weist bei diesen Fischen eine rötliche Färbung auf.

Männchen und Weibchen kann man auch außerhalb der Laichzeit recht gut voneinander unterscheiden, da bei den Männchen der Bauchstrahl wesentlich dicker ist als bei den Weibchen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass bei den Männchen die Bauchflosse bis zum Afteröffnung hin reicht.