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Der Rapfen

Der Rapfen oder Schied gehört zu den Karpfenartigen unter den Knochenfischen und wird mit wissenschaftlichem Namen Aspius aspius (L.) genannt. Andere, je nach Region gebräuchliche Namen sind Rappe, Raape, Mülpe, Rotschiedel, Schier oder Zalat. Eine Unterart Aspius aspius taeniatus lebt im Bereich des südlichen Kaspischen Meeres, eine nah verwandte Schwesterart, A.vorax im oberen Euphrat auf syrischem Gebiet.

Merkmale des Rapfen

Der Körper ist langgestreckt, seitlich leicht abgeflacht mit spitzem Kopf und relativ kleinen Augen. Der Mund ist end- bis leicht oberständig mit weiter Mundspalte. Der Unterkiefer ist etwas länger und hat einen verdickten Höcker, der in eine Grube des Oberkiefers passt. Rücken und Oberseite des Kopfes sind schwärzlich olivgrün bis bläulich, die Flanken hell mit metallig gelbem Glanz, der Bauch ist weißlich silbern-farben. Die Flossen sind oliv-grau gefärbt mit rot-violetter Tönung. Die Schuppen sind klein. Entlang der Seitenlinie zählt man 64 bis 76 Schuppen, oberhalb der Seitenlinie 10 bis 12 Schuppenreihen, unterhalb der Seitenlinie 4 bis 5 Schuppenreihen. Die Flossenformel ist: Rückenflosse III/7-8, Brustflossen I/16, Bauchflossen II/8-9, Afterflosse III/12-15, Schwanzflosse 19. Ausgewachsene Rapfen sind durchschnittlich 50 bis 75 cm lang, kapitale Exemplare können bis zu 120 cm lang und 12 kg schwer werden.

Verbreitung

Der Rapfen kommt in Mitteleuropa östlich des Rheins bis zum Ural und an die Kaspisee vor, einschließlich Südskandinaviens, Iran und der Nordwest-Türkei. Er fehlt in Westeuropa und im Mittelmeergebiet. Ducrh Besatzmaßnahmen kommt der Rapfen stellenweise auch im Rhein vor.

Lebensraum

Bevorzugter Lebensraum sind größere Fließgewässern und Seen. Er kommt auch in den Brackwassergebiete der Haffe vor. Jungfische leben in Schwärmen in Ufernähe. Ältere Rapfen sind Einzelgänger, die sich meist in der Strommitte aufhalten. Rapfen wandern während der Laichzeit recht weite Strecken stromauf, unpassierbare Hindernisse sind dabei hinderlich und können die Bestände gefährden.

Fortpflanzung und Nahrung

Rapfen sind erst im . Oder 5. Lebensjahr geschlechtsreif.Die Laichzeit liegt zwischen April und Juni bei iner Wassertemperatur von 5 bis 10 Grad Celsius. Die Männchen sind dann am Laichausschlag gut von den Weibchen zu unterscheiden.Populationen aus Seen steigen zum Laichen in die Zuflüsse auf. Gelaicht wird in schnell fließenden Gewässern über Kiessubstrat und Geröll. Ein Rogner kann bis bis zu 100.000 Eier von einer Größe von etwa 1,6 mm ablaichen, die an den Steinen haften blieben. Die Larven schlüpfen nach 10 bis 15 Tagen. Jungfische erbeuten zunächst Plankton und kleinere wirbellose Bodentiere, später werden dann Fische, Amphibien, selbst Wasservögel und kleinere Säugetiere erbeutet. Rapfen räubern vor allem in Ukelei - Schwärmen. Dabei wandert der Rapfen mit den Fischschwärmen. Es sind jedoch auch ältere ortstreue Exemplare bekannt. Bei Beutfang springt er oft geräuschvoll aus dem Wasser. Auch Anflugnahrung von der Wasseroberfläche wird nicht verschmäht.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die kommerzielle Ausbeute der Rapfen ist gering, vor allem als Beifang mit Zug- und Schleppnetz und Reusen. Das Fleisch ist recht gut im Geschmack, allerdings haben sie sehr viele Zwischenmuskelgräten.

Sportfischerei

Bei Sportfischern ist der Rapfen beliebt, da er ein starker Fighter ist. Je nach Gewässertyp kann er mit ganz unterschiedlichen Methoden und Angeln gefangen werden. Als Räuber kann er schlecht angefüttert werden. Als Köder kommen entweder kleine, schlanke Köderfische oder Spinnköder (Gummifische, Blinker oder Spinner) in Frage. Beim Spinnen muss der Köder sehr schnell geführt werden, da Rapfen sehr schnelle Beutefänger sind. Zum Einsatz kommt starkes Angelgerät. Manchmal erbeutet man ihn als Beifang von Hecht oder Zander.
Köder: Als Köder für Rapfen kommen beim angeln entweder kleine Köderfische oder Spinköder zum Einsatz. Gute Köderfische sind beispielsweise Rotaugen und Rotfedern, da sie sehr schlank sind. Beim spinnen kommen Gummifische, Spinner und Blinker zum Einsatz die relativ schnell geführt werden.
Beste Fangzeit: Eigentlich kann man den Rapfen während des gesamten Jahres über angeln. Auch im Winter sind schon Exemplare gefangen worden. Das liegt wohl an dem Energieverbrauch wegen der auch im Winter vorhandenen Strömung. Trotzdem liegen die besten Monate eher in der warmen Jahreszeit von März bis Oktober. Am Besten läßt er sich dann Tagsüber fangen, Sonnenschein wirkt sich nicht negativ beim Angeln aus.
Angelgerät: Beim Naturköderangeln auf Rapfen ist man mit einer Angelrute um die 3 Meter gut bedient. Sie sollte ein Wurfgewicht um die 40-80 Gramm besitzen, da die Bisse oft glashart kommen. Kombiniert mit einer mitleren Stationärrolle, gefüllt mit 25er bis 30er monofiler Angelschnur, ist man für den Fang bestens gerüstet. Die Spinangel ist meist kürzer, um die 2,70 und die Angelschnur ist meistens eine geflochtene Schnur wie Dyneema.
Angeltechnik: Wichtig beim Angeln auf Rapfen ist die schnelle Köderführung beim Spinfischen, da er ein sehr schneller Räuber ist. Flüchten seine "Opfer" zu langsam könnte er eventuell mißtrauisch werden. Beim Naturköderangeln kann man eigentlich nur seine Köderfische mit der Strömung mittreiben lassen. Effektiver ist aber das Spinangeln.