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Die Äsche

Vorkommen und Lebensweise der Äsche

Das Verbreitungsgebiet der Äsche erstreckt sich von Wales und England, hin über die Regionen der Mittelgebirge Europas bis hin zum Schwarzen Meer. In den westlichen Teilen der Benelux- Staaten, auf der iberischen Halbinsel, in Italien, Griechenland und Südfrankreich gibt es jedoch keine natürlichen Äschevorkommen. Ähnlich verhält es sich auch in Dänemark und in Norwegen. Von allen unseren einheimischen Fischen reagiert die Äsche bei Weitem am empfindlichsten auf Umweltverschmutzungen, somit gehört sie zu den ersten, die sich durch verschlechternde Wasserqualität vertreiben lassen. Bis vor etwa 20 Jahren noch waren die Bestände der Äsche durch Gewässerverunreinigungen noch stark gefährdet, hier ist jedoch mittlerweile eine erhebliche Verbesserung eingetreten. Nicht zuletzt auch wegen der großen Bemühungen in Bezug auf die Reinhaltung der Gewässer.

Die Äsche ist ein Standfisch, der schnellfließende Bäche bevorzugt, ab einer Breite von fünf bis sechs Meter. Diese sollten klar und kühl, vor allem aber schnell fließend sein. Wichtig ist der Äsche in erster Linie jedoch, dass das Gewässer sehr sauerstoffreich ist. Sie sucht ganz bevorzugt sandige Unterwasserstellen auf und wechselt ihren Standort, bei passenden Bedingungen, nur sehr selten. Auch in der Übergangszone von der so genannten Stillwasserzone zur starken Strömung hält sich die Äsche gerne auf. Hier steht sie etwa 20 bis 40 Zentimeter unter der Wasseroberfläche. Die Äsche ist allerdings auch der Leitfisch der nach ihr benannten Äscheregion.

Ihre Nahrung nimmt die Äsche recht gerne von der Wasseroberfläche auf, somit stehen auch Anfluginsekten aller Art ganz oben auf dem Speiseplan dieser Fische. Im Grunde genommen ist die Äsche ein ausgesprochener Kleintierfresser, ernährt sich also, außer von Anfluginsekten, überwiegend von Würmern, Insektenlarven, Bachflohkrebsen und ähnlichen Kleintieren. Größere Exemplare dieser Fische können durchaus auch kleinere Fische fressen, so zum Beispiel die Elritze. Aber auch der eigene Bestand an Jungfischen wird auf diese Weise ab und ab dezimiert., da auhc die eigene Brut nicht unbedingt verschmäht wird.

Fortpflanzung und Entwicklung der Äsche

Die Äsche hat ihre Hauptlaichzeit in den Monaten März und April. In dieser Zeit färben sich Bauch und Flanken der Äschen rötlich ein. Zum Zwecke der Vermehrung sucht sich dieser Fisch geeignete Laichplätze, die sich in der direkten Umgebung ihres gewöhnlichen Standplatzes befinden und Kies-Sand-Sedimente aufweisen. Hierbei werden wieder die Übergangsbereiche zwischen der Stillwasserzone und reichlich starker Strömung bevorzugt, welche Wassertiefen von 20 bis 40 Zentimeter aufweisen.

Die männlichen Äschen zeigen bereits zu Beginn der Laichzeit ein sehr stark ausgeprägtes Revierverhalten, es kann mitunter auch zu sehr heftigen Kämpfen um den besten Laichplatz unter den einzelnen Männchen kommen. Haben die Männchen dann einmal ihren Laichplatz gefunden, wird er auch akribisch gegen Eindringlinge und Rivalen verteidigt. Bei Temperaturen von etwa acht Grad schlägt die Äsche flache Laichgruben, in die das Weibchen, je nach Körpergröße und Gewicht, zwischen 3.000 und 6.000 Eier legt, die einen Durchmesser von vier Millimeter haben. Die Larven schlüpfen nach etwa drei bis vier Wochen. In der ersten Zeit ernähren sich die kleinen Larven noch von ihrem Dottersack. Ist dieser aufgezehrt, stellen sich die jungen Äschen sehr schnell auch tierisches Plankton um, kurze Zeit später stehen auch Insektenlarven und kleine Anfluginsekten auf dem Speiseplan. Ihr Geschlechtsreife erreicht die Äsche mit drei Jahren.

Körperbau der Äsche

Die Körperform der Äsche ist lang gestreckt, seitlich etwas abgeflacht. Der Kopf ist eher klein und endet in einem spitz zulaufenden Maul. Auffällig am Kopf sind die ebenfalls sehr spitz zulaufenden birnenförmigen Pupillen der Äsche. Die Rückenflosse hingegen ist sehr auffällig hoch und lang. Sie ist noch weit vor der Bauchflosse angesetzt und bei den Männchen stärker nach hinten ausgezogen. Man nennt die Rückenflosse auch Äschenfahne. Zwischen der Rückenflosse und der Bauchflosse ist bei der Äsche die Fettflosse angesiedelt. Beim Männchen ist jedoch nicht nur die Rückenflosse größer als beim Weibchen, sondern auch die Bauchflosse und die Afterflosse.

Entlang der Seitenlinie hat die Äsche zwischen 74 und 96, recht große Rundschuppen. Die Färbung der Äsche am Rücken ist bläulich grau, manchmal auch graugrün, die Flanken sowie der Bauch weisen eine silberweiße bis messingfarbene Färbung auf. Sowohl der Rücken als auch die Flanken sind unregelmäßig gesprenkelt mit schwarzen Flecken. Die Rückenflosse weist eine graue Färbung auf, ebenso vier bis fünf Reihen rötlicher Augenflecke.

Die Äsche kann eine Größe von 30 bis 50 Zentimeter erreichen und ein Gewicht von bis zu drei Kilogramm auf die Waage bringen.