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Angeln >Angelurlaub > Angeln auf Rapfen am Rhein
Weiter geht es flussaufwärts, jetzt beginnt der Rhein nach ca. 1,5 Kilometern eine leichte Kurve zu machen und man findet jetzt die ersten Buhnen. Die ersten Buhnen flussaufwärts gesehen sind sehr tief und sind nicht wie die klassischen Buhnen groß und begehbar, sie sind auch bei normalem Wasserstand meistens überflutet. Diese ersten drei Buhnen sind, wie gesagt, sehr tief und in ihrer Ausführung nicht sehr lang, so dass man ihre Buhnen Köpfe durchaus vom Ufer befischen kann. Hier rate ich zu relativ schweren Bleiköpfen um den Köder in die ausgespülten Löcher der Buhnen zu buxieren. Bleiköpfe bis zu 30 Gramm und mehr sind an diesen Buhnen je nach Strömung unbedingt ratsam wenn man diese tief befischen möchte.
Nach dem wir es auf die Rapfen abgesehen haben ist es jedoch auf der gesamten Strecke möglich mit leichteren Köder zu fischen. Die Rapfen fängt man an diesen Buhnen ebenfalls an den Buhnenköpfen in nicht zu tiefen Wasserschichten, welche man auch mit leichteren Ködern gut beangeln kann, wenn sie gerade an der Oberfläche jagen. Zu den Ködern werde ich später noch ein paar Tipps geben. Soviel schonmal zu den Buhnen, ich versuche es im Normalfall mit Blinkern oder anderen Oberflächenködern die Buhne und den Bereich darum abzuwerfen. Sind die Fische nicht in Oberflächennähe, und man bekommt keine Bisse, erst dann setze ich Gummifische ein um sie in den tieferen Bereichen zu suchen.
Wenn man sich jetzt einige Hundert Meter weiter flussaufwärts bewegt findet man als nächsten Hot Spot eine kleine, vom Ufer aus relativ unscheinbare Sandbank. Nur durch längeres Loten mit Bleien und einen Blick auf Google Earth weiß ich wie diese in etwa aussieht. Sie ist in einer kleinen Ausbuchtung des Rheins gelegen und durch einen Zulauf, der die meiste Zeit jedoch trocken liegt und über dessen eine kleine Holzbrücke führt, erkennbar. Hier findet man also einen kleinen ca. 30qm großen kiesigen Bereich, der auch zum verweilen einlädt.
Diese Sandbank macht einen Halbkreis, der in etwa 50 Meter im Radius betragen dürfte einen Ausläufer in Richtung Hauptstrom, welcher sich immer mehr in Richtung Flussmitte bewegt. Deshalb geht es hier relativ lange unter relativ geringer Strömung sehr seicht von einer Tiefe angefangen von einem halben Meter bei normalem Wasserstand bis in 10 Meter Entfernung vielleicht auf drei bis vier Meter in den Fluss hinein.
Diese Stelle hat mir schon wahre Sternstunden geliefert. Es ist ideal um hier mit Oberflächenködern zu angeln. Auch mit tieferlaufenden Ködern hat man hier Erfolgsaussichten, da wenig Hänger zu erwarten sind.
Dieser Platz ist nicht nur übersichtlich sondern in der richtigen Jahreszeit ein Fanggarantie-Spot. Die besten Zeiten für die Rapfenjagt findet man Wohl im Frühjahr, Spätsommer und Herbst. Allerdings habe ich an dieser Stelle das ganze Jahr hindurch Rapfen fangen können. Wenn man hier an diesem Spot einige Stunden angelt ist es durchaus möglich an guten Tagen, und das ist mir und einem Freund sehr oft an den verschiedensten Tagen gelungen Fische von der Menge gesehen im zweistelligen Bereich zu fangen.
Die Fische an dieser Stelle und auf dem gesamten Rheinabschnitt haben eine Durchschnittsgröße von ca. 60 cm. Die großen Rapfen halten sich aber meist wo anders auf, aber dazu komme ich noch. Dieser Spot bietet nach meiner Meinung für jeden, der ein paar Meter auswerfen kann, und eine Rolle bedienen kann die Möglichkeit Rapfen zu fangen. Die Fische fängt man hier sowohl vor den Füssen als auch in 10 oder 30 Metern Entfernung. Die Landung der Rapfen kann durch einfaches Anlanden des Fisches und Handlandung auf dem kiesigen Strand erfolgen.
Da an dem gesamten Abschnitt das Wasser meist glasklar ist, ist diese Stelle, da man die Fische gut beobachten kann, im Drill eine meiner liebsten. Kommt ihr mal an diesen Abschnitt, vergesst nicht die „heilige Sandbank“ zu befischen. Was es zu diesem Spot noch zu sagen gibt ist, dass man die Jahreszeit beachten sollte. Im Frühjahr, sowie im Hochsommer ist dieser Spot weit aus nicht so fängig wie im Spätsommer und Herbst. Im Herbst ist dieser Spot der absolute Knaller.
Bevor ich später noch ein paar meiner Lieblings Köder zum Rapfenangeln vorstelle, möchte ich für diesen Spot den unschlagbaren Spotköder nennen. Mein Kumpel und ich haben zwar auf eine Vielzahl an Ködern Rapfen gefangen, jedoch ist der Effzett Slim in Silber und Gold in 16 bzw. 22 Gramm am besten und erfolgreichsten an dieser Stelle gelaufen.
An dieser Stelle möchte ich noch eine Besonderheit der Rapfen, die man bei den Bissen immer wieder feststellen kann anfügen. Diese Besonderheit hängt offensichtlich auch mit den Spots an denen Rapfen zu erwarten sind zusammen. Alles in allem sind die Bisse meist gnadenlos und hart. Jedoch an Spots wie diesem, an denen die Fische sich mehr Zeit lassen können beim Jagen, da hier die Strömung nicht so stark ist wird man oft sogenannte Fehlbisse verspüren, die eigentlich keine sind. Dies geschieht dann, wenn die Rapfen mit ihren Schwanzflossen versuchen die Beute durch einen Schlag zu betäuben, um sie später genüsslich einzusammeln. Deshalb kommt es an dieser Stelle wirklich oft vor, dass man nach einem vermeintlichen Fehlbiss einen Rapfen an der Schwanzflosse gehakt landen wird. Dieses Phänomen ist mir bisher wirklich nur an diesem Spot unter gekommen, und wirkt auf mich irgendwie faszinierend.
Ein Bericht von Manuel Schülein